09.04.2024 |

Weltweite Schuldenkrise spitzt sich weiter zu

Schuldenreport 2024 von erlassjahr.de und Misereor

Berlin/Düsseldorf, 9. April 2024 – Der Schuldenreport 2024 von Misereor und erlassjahr.de zeigt die kritische Schuldensituation vieler Länder im Globalen Süden auf. Laut dem Bericht waren vor der Pandemie 37 Prozent der 150 untersuchten Staaten im Globalen Süden kritisch oder sehr kritisch verschuldet. 2024 sind es bereits 55 Prozent – ein Negativrekord. 130 der 150 Staaten weisen zumindest eine leicht kritische Verschuldungssituation auf. 

Durch die hohen Schulden haben viele Länder kaum Spielräume für inländische Investitionen. Dringend notwendige Investitionen in Bildung, Gesundheit und Klimaschutz seien durch den erdrückenden Schuldendienst massiv erschwert. Diese Situation gefährde die Menschenrechte in vielen stark verschuldeten Staaten. Für die Erreichung der Ziele der Agenda 2030 seien daher ausreichende Schuldenstreichungen eine zentrale Voraussetzung. 

Misereor und erlassjahr.de fordern, die Bundesregierung solle

  • „dazu beitragen, dass sich alle – insbesondere auch private – Gläubiger verpflichtend an Schuldenerleichterungen beteiligen müssen.“
  • „Schritte zur Bewältigung der Klima- und der Schuldenkrise zusammendenken.“
  • „endlich den politischen Grundstein für ein Staateninsolvenzverfahren legen.“

Der Schuldenreport, der jährlich vom deutschen Entschuldungsbündnis erlassjahr.de und Misereor herausgegeben wird, analysiert jeweils aktuell die Verschuldungssituation von Ländern im Globalen Süden sowie die Rolle Deutschlands in der internationalen Entschuldungspolitik.

Den aktuellen Schuldenreport finden Sie hier, sowie die Pressemitteilung von Misereor und erlassjahr.de