22.04.2025 |

Entwicklungsfinanzierung im Sinkflug

ODA-Zahlen für 2024 veröffentlicht

Die OECD hat die vorläufigen Official Development Assistance (ODA)-Zahlen für das Jahr 2024 bekannt gegeben. Im Vergleich zum Jahr 2023 sind die weltweiten Ausgaben für Entwicklungsfinanzierung um 7,1 Prozent gesunken. Das ist massiver Rückgang nach fünf Jahren kontinuierlichen Wachstums. Der Einbruch der ODA-Zahlen ist unter anderem auf ein Sinken der Beiträge an internationale Organisationen in Höhe von 10,9 Prozent sowie einem Rückgang der ODA-Zahlungen an die Ukraine zurückzuführen.

Auch die deutschen Ausgaben für Entwicklungsfinanzierung sind signifikant gesunken: im Vergleich zu 2023 um 17,2 Prozent. Deutschland stellte im Jahr 2024 0,67 Prozent seiner Wirtschaftsleistungen bereit, um ärmere Länder durch Entwicklungsfinanzierung zu unterstützen. Damit bleibt Deutschland hinter dem seit 1970 bestehenden UN-Ziel zurück, 0,7 Prozent des Bruttonationaleinkommens für Entwicklungsfinanzierung bereitzustellen. Ohne die Berücksichtigung der Ausgaben für Flüchtlinge im Inland läge die deutsche ODA-Quote sogar nur bei 0,54 Prozent. 

Was bedeutet dies für die zukünftige Entwicklungsfinanzierung? Die OECD schätzt, dass die weltweiten ODA Ausgaben im laufenden Jahr weiter sinken werden – die Schätzungen variieren zwischen 9 und 17 Prozent. Dies liegt nicht zuletzt am Kahlschlag in den USA. Dass im Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD von einer „angemessene[n] Absenkung der ODA-Quote“ die Rede ist, ist angesichts dieser Entwicklungen ein fatales Signal.

Weitere Informationen:

OECD – Press release

OECD - Preliminary official development assistance levels in 2024