Am 29. Januar 2025 hat das Bundeskabinett die Weiterentwicklung der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie (DNS) beschlossen. Sie steht unter dem Titel „Transformation gemeinsam gerecht gestalten”. Die DNS ist nach eigenen Worten der Fahrplan einer nachhaltigen Entwicklung in, mit und durch Deutschland. Sie orientiert sich an der Agenda 2030 und den Sustainable Development Goals (SDG) der Vereinten Nationen.
Die Strategie nimmt folgende sechs Transformationsbereiche in den Blick, in denen großer Handlungsbedarf besteht, um die SDGs bis 2030 zu erreichen:
- Menschliches Wohlbefinden und Fähigkeiten, soziale Gerechtigkeit;
- Energiewende und Klimaschutz;
- Kreislaufwirtschaft;
- Nachhaltiges Bauen und Verkehrswende;
- Nachhaltige Agrar- und Ernährungssysteme;
- Schadstofffreie Umwelt.
Daneben beschreibt sie fünf für das Regierungshandeln wichtige „Hebel“, um die Ziele zu erreichen:
- Gesellschaftliche Mobilisierung und Teilhabe;
- Finanzen;
- Internationale Verantwortung und Zusammenarbeit;
- Forschung, Innovation und Digitalisierung;
- Governance.
Dabei benennt die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie auch erstmals grenzüberschreitende Auswirkungen des nationalen Handelns („Spillover Effekte“). Demnach sollten politische Maßnahmen in Deutschland so ausgestaltet sein, dass sie die Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele in anderen Ländern nicht behindern. Die DNS befasst sich damit allerdings nur exemplarisch.
Besonders betont die DNS 2025 die soziale Dimension der Nachhaltigkeit. Nach den Worten der Bundesregierung sei es ein Kernanliegen der DNS, die soziale Dimension der Nachhaltigkeit in allen Transformationsbereichen weiter zu stärken und Anpassungsprozesse sozial gerecht auszugestalten. Ziel sei vor allem der Abbau von Ungleichheiten und Diskriminierungen.
Mit der Weiterentwicklung der DNS wurde auch das Indikatoren-Set angepasst. Auch dabei soll durch neue bzw. weiterentwickelte Indikatoren die soziale Dimension der Nachhaltigkeit stärker hervorgehoben werden. Zu den neu aufgenommenen Indikatoren zählen insbesondere:
- Indikator Schulen mit BNE-Label (SDG 4);
- Indikator Weiterbildungsbeteiligung (SDG 4);
- Indikator Durchschnittliche wöchentliche Erwerbsarbeitszeit bezogen auf alle Mütter und Väter (SDG 5);
- Indikator Tarifgebundene Beschäftigungsverhältnisse (SDG 8);
- Indikator Verbraucherverschuldung (SDG 12).
Insgesamt sollen Fortschritte bei der Umsetzung der DNS anhand von 82 Schlüsselindikatoren in 37 Themenbereichen gemessen werden. Anders als noch im Transformationsbericht „Internationale Verantwortung und Zusammenarbeit“ angekündigt, ist die Etablierung eines aussagekräftigen Systems zur Messung von Spillover-Effekten in der DNS 2025 allerdings nicht mehr vorgesehen. Und auch das bessere Erfassen von negativen Spillover-Effekten durch den Ausbau von Statistikkapazitäten zur verbesserten Messung, wie ihn die Bundesregierung noch beim SDG-Gipfel 2023 angekündigt hatte, wird in der DNS 2025 nicht mehr erwähnt. Immerhin kündigt sie verstärkte Anstrengungen an, um nun in einem Follow-up-Prozess negative Auswirkungen auf die Erreichung von SDGs in Drittländern (Spillover-Effekte), die von Deutschland ausgehen, zu erfassen und diesen systematisch entgegenzuwirken.
Link zur Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie Weiterentwicklung 2025 (PDF, 2 MB, barrierefrei) und zur Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie Weiterentwicklung 2025 in Leichter Sprache (PDF, 2 MB, barrierefrei).